Tagesgeldkonten sind eine beliebte und einfache Anlageform. Es gibt kein Kursrisiko und die Anlagen sind bis 100.000€ über die Einlagensicherung abgedeckt. Die Rendite ist in der Regel auf dem Niveau der Inflationsrate. Es gibt aber auch ein paar Einschränkungen:
- Tagesgeld Konditionen sind oft ein Marketing Programm der Banken. Überdurchschnittliche Zinssätze werden meist nur Neukunden angeboten oder gelten zeitlich begrenzt für einen Aktionszeitraum
- Oft führen Tagesgeld Anbieter die Abgeltungssteuer nicht direkt an das Finanzamt ab. Was zunächst unkritisch erscheint, kann schnell zu einer Steuerfalle führen
- Ist der steuerliche Freibetrag ausgeschöpft, müssen die Erträge versteuert werden. Eine Thesaurierung ist meist nicht möglich.
- Um laufend gute Zinskonditionen zu bekommen, müssen neue Bankverbindungen aufgebaut werden. Das ist lästig, zusätzlich der Aufwand für eine erneute Legimation sowie der Organisation von Login und Passwörtern
- Bankvollmachten sind oft nicht möglich. Im Nachlass/Vorsorgefall kann möglichweise nicht schnell genug auf das Kapital zugegriffen werden
Die bessere Alternative sind sogenannte Geldmarkt ETFs. Was ist der Geldmarkt ? Auf dem Geldmarkt werden Finanzmittel mit sehr kurzer Laufzeit von bis zu einem Jahr gehandelt. Die Teilnehmer am Geldmarkt sind die Banken selbst sowie die EZB (Europäische Zentralbank). Da die Laufzeiten sehr kurz sind ist auch die Rückzahlbarkeit gut absehbar. Die kürzeste Laufzeit ist ein Tag – an dem im Interbanken Verkehr Geld verliehen wird. Die Konditionen sind immer nah am aktuellen Marktniveau -dem Leitzins.
Mittlerweile gibt es im Bereich der ETFs gute Produkte, die diesen Geldmarkt für Privatanlager zugänglich machen.
- Die Geldmarkt ETFs sind depotfähig. Sie können so bequem zu anderen Anlagen wie Aktien-ETFs ergänzt werden
- Die Präferenz sollte auf thesaurierenden ETFs liegen. So wird Steuer erst beim Verkauf fällig.
- Die Einlagensicherung gilt bei Fondsanlagen nicht. Damit ist diese Anlage im Volumen nach oben offen. Der Geldmarkt ETF ist ein Sondervermögen und nicht Teil der Bankbilanz.
- Die Zahl der genutzten Banken wird reduziert – weniger Zugänge/Passwörter – weniger Steuerbescheide – keine Probleme mit nicht abgeführter Kapitalertragssteuer