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Privatfonds Kontrolliert – was taugt der Fonds ?

Ich nehme die Antwort vorweg: Der Privatfonds Kontrolliert ist wahrscheinlich sein Geld nicht wert.

Der Privatfonds kontrolliert ist ein Mischfonds, investiert flexibel in die beiden Anlageklassen Aktien und Anleihen. Das macht Sinn und ist für viele Anleger eine bequeme Lösung. Auf der Website der Union Investment sind erfreulicherweise viele Details zu dem Fonds mit der Kennnummer DE000A0RPAM5/A0RPAM. In den Wesentlichen Anlegerinformationen vom 10.05.2017 steht: „Das Fondsvermögen kann dabei bis zu 100% in Wertpapiere (Aktien, Schuldtitel wie Anleihen), Geldmarktinstrumente, Bankguthaben oder Zielfonds angelegt werden“. Das sagt mir als Anleger wenig – der Fonds hat alle Freiheitsgrade – so richtig einordnen kann ich das Risikoprofil nicht. Weiter heißt es, dass sich die langfristige Schwankungsbandbreite an einem defensiven Mischfonds aus ca. 30% Aktien und 70% Anleihen orientiert.

Per 31.05.2017 weist die Produktinformation (Stand 09.06.2017) ein Fondsvermögen von über 13 Mrd€ aus – der Fonds ist also ein echtes Schwergewicht – der Vertrieb der Volksbanken und Raiffeisenbanken hat erfolgreich gearbeitet. Auch der Anlageerfolg der Jahre 2012 – 2016 weist einen Anlageerfolg von 1,9% bis 7,8% aus. Eine Anlage hat also mehr gebracht als ein Tagesgeldkonto.

Den meisten Anlegern dürfte bekannt sein: Ohne Risiko – keine Rendite. Und hier stellt sich die Frage: Werden Sie beim Privatfonds Kontrolliert für das eingegangene Anlagerisiko entsprechend entlohnt ?

Kosten des Privatfonds Kontrolliert

Privatfonds Kontrolliert im Modell

 

 

 

 

 

 

Gemäß Anlagebedingungen orientiert sich der Fonds an einem Mix aus Aktien/Anleihen von 30%/70%. Unterstelle ich eine langfristige Marktrendite der jeweiligen Anlageformen ergibt sich im Mix eine Rendite von 2,80% p.a.

Laufende Produktkosten von derzeit 1,97% p.a. verzehren jedoch einen großen Teil der Rendite. Der historisch ordentliche Erfolg lag zu einem wesentlichen Teil an den stark gestiegenen Kursen der Anleihen – aufgrund gefallener Zinsen – dieser Effekt sollte in Zukunft weitgehend aufgebraucht sein.
Zusätzlich werden noch erfolgsabhängige Kosten erhoben, die derzeit bei Null liegen. In den Wesentlichen Anlegerinformationen heißt es: „…dies entspricht 25% des Wertes, um den die Anteilwertentwicklung den 3-Monats-Euribor-Zinssatz zuzüglich 125 Basispunkte p.a. übersteigt“.
Kurz gesagt Euribor Stand 04.07.17 bei -0,33% zzgl. + 1,25% = rund 1%. D.h. Erfolg hat nach den Maßstäben der Union Investment der Privatfonds Kontrolliert wenn er derzeit besser abschneidet als 1% p.a…Dann bekommt die Fondsgesellschaft nach dieser Herkulesaufgabe 25% des Ertrages über dieser Schwelle.

Ich überlasse es Ihnen als Anleger, ob nach einer Kostenquote von fast 2% p.a. auch noch erfolgsabhängige Kosten eine faire Aufteilung des Anlageerfolgs sind…Ich bin überzeugt, dass ein Portfolio aus börsennotierten Indexfonds (ETFs) für die meisten Anleger die bessere Wahl ist.

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