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Und Sie sind Immobilien-Makler ?

Um Immobilien-Transaktionen (Verkäufe) durchführen zu können, ist es erforderlich, eine entsprechende Zulassung zu bekommen. Da bei einigen meiner Mandanten der Verkauf einer Immobilie bevorstand, hatte ich mich entschlossen diese Tätigkeit zu übernehmen. Einige interessante Erfahrungen aus meinen ersten Projekten…

Erfahrung Nr. 1: Formell muß man als Makler keine Sachkunde nachweisen – nur vorbestraft darf man nicht sein. Diese Hürde konnte ich zum Glück erfüllen…

Erfahrung Nr. 2: Nachdem ein Inserat erstellt und die ersten Besichtigungstermine gemacht sind, kommt relativ schnell die Zusage für das Kaufinteresse. Jeder denkt – schnell verdientes Geld über die Maklerprovision. Aber der Teufel steckt im Detail. Wo sind denn alle Unterlagen zu dem Objekt Protokolle der Eigentümerversammung, die Teilungserklärung und was steht genau im Grundbuch…?

Erfahrung Nr. 3: Nachdem sich alle Beteiligten auf einen Notar verständigt haben, wird er von dem Makler mit den notwendigen Informationen versorgt, um den Kaufvertrag zu erstellen. Die eigentliche Arbeit machen die Angestellten im Büro – die im wesentlichen die Formulierungen des Makler verwenden. Jetzt könnte ich behaupten, ich bin eine Genie und meine Formulierungen kann niemand besser ausdrücken…Es könnte auch sein, dass sich aus Bequemlichkeit niemand die Mühe macht, genauer hinzuschauen und besser zu formulieren.
Mein Eindruck:  Bei dem Beurkundungstermin (Vorlesestunde) bekommt der Notar erstmalig den Kaufvertragsentwurf zu sehen und hier werden dann auch mal Details übersehen. Rechtlich arbeiten die Notare sauber – aber für alle operativen Details wie Übernahme von Rücklagen und Kautionen, Nutzung vor Besitzübergang etc. müssen Sie als Käufer oder Verkäufer selber sorgen. Und: Bedenken Sie den Einfluss des Maklers bei der Gestaltung des ersten Vertragsentwurfs.

Erfahrung Nr. 4:
Eine typische Maklerprovision von 5,95% ist viel Geld. Bei einem Verkaufspreis von 300.000€ sind dies 17.850€, der den Käufer zusätzlich belastet und damit in der Regel auch den Erlös für den Verkäufer reduziert – denn irgendwo muß das Geld ja herkommen. Fair ist aus meiner Sicht die halbe Provision also ca.  3% – die entweder der Verkäufer oder der Käufer zahlt. Zu diesen Konditionen kann in der Regel immer noch ein auskömmliches Niveau für den Makler erreicht werden – die Immobilie wird dadurch für den Käufer aufgrund der geringen Nebenkosten interessanter.

Bei einem Besichtigungstermin in Wennigsen fragte mich eine Interessentin: „Und Sie sind Makler..? – oft erlebe ich andere so unverbindlich und schlecht vorbereitet“. Ich habe das mal als Lob für meine Tätigkeit als Immobilienmakler verbucht, auch wenn diese Tätigkeit nur ein Randgebiet meiner Arbeit darstellt.

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